Besuch vom Veterinäramt

Der Austausch mit Frau G. war freundlich. Sie erkundigte sich per Mail nach meiner zoophilen Neigung und meinen diesbezüglichen Aktivitäten im Internet und außerhalb. Die Themen reichten von Anatomie über Buddhismus bis hin zu Tierpsychologie. Auch der Gesundheitszustand meiner Hündin schien ihr sehr am Herzen zu liegen. Ob ich sie davon überzeugen konnte, dass ich kein Verbrecher bin?

Ich musste daran denken, was ich neulich auf einer Seite von LGBT-Aktivisten gelesen habe:

If you are about to argue with a religious fundamentalist with the intent of convincing the person to turn against faith, you might as well argue with a 10 foot tall slab of concrete. As a personal policy, I never engage in debate to win. I engage to educate and to learn.

Frau G. jedenfalls, von meinen Erläuterungen wohl unbeeindruckt, zeigte mich beim Veterinäramt an – das berichtete sie stolz in einem Forum. Stunden später war ich informiert und konnte so bei der Überprüfung durch Amtstierärztin und Kriminalpolizei anwesend sein.

Als Termin für die unangemeldete Kontrolle hatten wir Dienstag, 11.30 Uhr ausgemacht. Amtstierärztin Frau B. und die zwei Kollegen von der Kriminalpolizei waren sehr pünktlich. Meine Hündin hat sie wie üblich um die Pfote gewickelt und auch ich konnte ihre skeptischen Fragen offenbar zur allgemeinen Zufriedenheit beantworten. Bedauerlicherweise wird kein ausführlicher Bericht geschrieben, sonst hätte ich um eine Kopie zur Veröffentlichung im Internet gebeten. Außerdem hatte sie leider auch keine Zeit, sich meine Ausarbeitung über Geschichte und Ideologie der zoophilen Bewegung anzuhören. Vielleicht schicke ich ihr die mal zu.

Insgesamt bin ich dennoch ganz zufrieden mit der Aktion. Es ist jetzt amtlich bekannt, dass es meinen Tieren gut geht, und so dürften weitere zu erwartende Anzeigen ins Leere laufen. Wobei ich gegen eine gelegentliche Überprüfung im Grunde genommen gar nichts einzuwenden habe. Und die generelle Verdächtigung als Tierquäler ist auch erstmal vom Tisch. Auch wenn Frau B. und ihre Kollegen es nicht zugegeben haben: Sie hatten die vorgefundene Situation so nicht erwartet.

Ob das nicht auch eine gute Nachricht für Frau G. ist? Immerhin hat sie jetzt eine amtliche Bestätigung dafür, dass ihre Sorgen um meine Hündin unbegründet waren. Aber irgendwie muss ich wieder an den eingangs zitierten Satz über Diskussionen mit religiösen Fundamentalisten denken…