Liebe Leser,
vor einer Weile veröffentlichte „Die Welt“ den Artikel „Dänemark debattiert über legale Sodomie„.
In diesem Artikel wurden die Gerüchte von Tierbordellen neu aufgewärmt. Wir suchten daraufhin das Gespräch mit dem Presserat und kritisierten diesen Artikel .
Am 14. Oktober erhielten wir vom Presserat die Antwort, man möge die Kritik detaillierter begründen. Daraufhin formulierten wir die Begründung weiter aus und fügten Quellenbelege und Verweise hinzu.
Der Presserat antwortete uns Folgendes:
„In dem Artikel wird darüber berichtet, dass Sodomie in Dänemark legal sei und Touristen anziehe, die private Tierbordelle aufsuchten. Die Politik tue sich schwer mit einem Verbot.
Das Land wolle aber nicht zum Touristenziel für Tiersex werden. Reportagen des Fernsehsenders TV2 zum Thema Tiersex hätten in den vergangenen Jahren durch Enthüllungen über schockierende Zustände öffentliche Aufmerksamkeit erregt.
Tierärzte hätten in einem Bericht an das Justizministerium den Verdacht geäußert, sexuell misshandelte Tiere behandelt zu haben. 34 Fälle hätten sich bestätigt. In 85% der Fälle gehe es um den Verkehr mit Hunden oder Pferden.“
Dass es in dem Artikel teilweise um andere Sachverhalte ging, ignorierte der Presserat. Vornehmlich geht es hier um Tierbordelle bzw. die Gerüchte, es gäbe sie.
Als Primärquelle diente dem Presserat der wissenschaftliche Berater von PETA Edmund Haferbeck, dessen Informationen aus Dänemarkt mindestens als zweifelhaft anzusehen sind, da auch er nur bereits in Umlauf gebrachte Gerüchte zitiert:
„Sie reisen in Kleinbussen an, vor allem aus Deutschland und Schweden, unter ihnen sind aber auch Niederländer, Briten und Hauptstädter aus Kopenhagen. Sie alle kommen, um einen der verruchten Höfe aufzusuchen.
Männer, aber auch Frauen. Der Bauer zeigt ihnen den Pferdestall, dann kassiert er von jedem bis zu 1300 dänische Kronen, gut 170 Euro. Aufschläge gibt es, wenn die Kamera dabei laufen darf.
Er wartet in einem anderen Raum, während die Freier zu den Pferden gehen.
Parteien, Tierschützer und das dänische Parlament wissen um solche Szenen aus dem dänischen Hinterland.“
Diesen letzten Satz kritisierten wir, da weder dem Parlament, noch den Partein, der Polizei oder dem Justizministerium, auch nur ein solcher Hof bekannt ist.
Bekannt ist eine solche Szene lediglich aus der Unterhaltungsserie von TV2, die vom Dänischen Stefan-Raab-Verschnitt (Niels Christian Meyer) produziert wurde. In dieser “ Dokumentation“ bastelten sich die Verantwortlichen ein Tierbordell und zeigten durch Anstiftung zu einer Straftat einen „schuldigen Zoosexuellen“.
Unkritisch angesichts des Zustandekommens der TV Bilder wird diese Berichterstattung als bare Münze genommen und zu einer Primärquelle erhoben.
Der Presserat antwortete uns zu diesem Punkt wie folgt:
„[…]Aus der von Ihnen dargestellten Berichterstattung der Badischen Zeitung ergibt sich lediglich, dass deren Korrenspondent 2012 keine Tierbordelle in Dänemark gefunden hat.
Auch die Antwort des Justizministers auf die Parlamentarische Anfrage schließt nicht aus, dass es Tierbordelle geben könnte, die den Behörden nicht bekannt sind.“
Es ist bemerkenswert, dass der Presserat hier versucht, den Weltartikel mittels Nicht-Beweisbarkeit zu rechtfertigen.Er gibt damit selbst zu, dass es sich nicht um eine Berichterstattung, sondern bestenfalls um eine „Gerüchterstattung“ handelt, findet das aber nicht kritikwürdig.
Es ist klar: man kann nicht beweisen, dass etwas nicht existiert. Da aber weder in Deutschland noch in Dänemark, noch sonstwo in Europa Tierbordelle gefunden wurden, ist die Behauptung, sie existierten doch, ungefähr so seriös wie die Behauptung, es gebe fliegende Elefanten – die wurden bis heute ja auch noch nicht gesichtet.
Angenommen, es gäbe Tierbordelle, hätten Zoophile/Tierschützer davon erfahren
Zoophile/Tierschützer hätten Anzeige erstattet und die Justiz würde eine Akte dazu haben
würde die Justiz eine Akte haben, hätte der Justizminister eine andere Aussage getroffen.
Daraus folgt: da der Justizminister so antwortete und es nachweisbar keinerlei Akten zu diesen Thema gibt, wissen also Zoophile/Tierschützer von keinem existierenden Tierbordell in Dänemark.
Folglich ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tierbordell existiert, von dem sowohl Zoophile als auch Tierschützer nichts wissen, extrem gering.
Nachfolgend eine Bitte an alle Tierschützer: Sollten Sie von Tierbordellen wissen, informieren Sie bitte umgehend die Polizei.
Denn auch wenn es in ihrem Lande kein Anti-Zoophilie Gesetz gibt, so handeln die Betreiber unserer Meinung nach höchstwahrscheinlich gegen das Wohl der Tiere!