Bewegungen gegen den ZETA-Verein auf Facebook

Seitdem Zoophilie im Allgemeinen und unserer Verein im Speziellen vermehrt zum Thema in sozialen Netzwerken gemacht werden, können wir uns über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beklagen. Die bisweilen größte Diskussion findet sich seit Ende September auf Facebook. Zu unserem Bedauern wird allerdings auch hier wieder nur versucht, eine möglichst große Zahl von Menschen überfallartig mit dem Thema Zoophilie zu konfrontieren und längst widerlegte Vorurteile zu bedienen. Neu ist allerdings, dass dieses Mal auch der Verein als Zielscheibe herhalten muss. Sogar eine Online-Petition wurde ins Leben gerufen, um die (übrigens schon erfolgte) Gründung zu verhindern bzw. zu erschweren. Als Argumentationsgrundlage dienen dabei verzerrt dargestellte Teile der Vereinssatzung; sogar Fotos und persönliche Informationen über eines der ZETA-Vorstandsmitglieder werden verbreitet – als Üble Nachrede wie hier strafbar -, um Usern und potentiellen Unterzeichner ein greifbares Feindbild zu liefern.

Problematisch ist die Facebook-Diskussion über Zoophilie und den Verein auch insofern, als dass sie nicht von neutral eingestellten Diskutanten, sondern von voreingenommenen Zoophilie-Gegnern moderiert wird. Kritische Einwände von Seiten der User werden dabei aus Furcht vor Stigmatisierung – insbesondere bei diesem sensiblen Thema – oft gar nicht erst geäußert oder nachträglich von den Organisatoren gelöscht. Eine ausgewogene Diskussion, die beide Seiten sachlich beleuchtet und die dargelegten Argumente abwägt, ist dabei offenkundig unmöglich. Da auch unsere Versuche, uns als Betroffene zu den Vorwürfen zu äußern, zensiert wurden, möchten wir nun an dieser Stelle die Gelegenheit wahrnehmen, einige Sachverhalte noch einmal explizit klarzustellen.

Eines vorweg: Wir wollen uns ausdrücklich dagegen wehren, als Kranke bezeichnet zu werden. Wenn jeder, der in der einen oder anderen Form von der vermeintlichen sexuellen Norm abweicht, krank wäre, wären die Gesunden in der Minderheit. Mal ganz davon abgesehen, dass die Rede von Krankheit für sich genommen noch keine politischen Forderungen begründet.

Darüber hinaus haben wir durchaus Verständnis dafür, dass sich einige Menschen vor tierischer oder menschlich-tierischer Sexualität ekeln. Allerdings ist Ekel ein individuelles und oftmals irrationales Gefühl und kein politisches Argument. Wer sich vor dem Thema ekelt, soll sich zumindest von unserer Seite her nicht gezwungen fühlen, sich damit zu befassen. Für politische Forderungen braucht es dagegen konkrete politische Argumente, und wer hier an nichts anderes als den Ekel apelliert, macht nur deutlich, dass ihm auch nichts an einer rationalen Diskussion gelegen ist. Uns dagegen schon.

Was daher die drei Haupt-Vorwürfe betrifft:

Erstens steht es nicht zur Diskussion, „unsere Kinder eventuell demnächst noch neben Biologie auch in Zoophilie [zu] unterrichte[n]“. Es ist uns in keiner Weise ersichtlich, worauf sich diese Behauptung stützt und woher überhaupt das Zitat „Beteiligung an der Bildungspolitik“ rührt. Es findet sich weder in unserer Satzung, noch auf unserer Homepage.

Zweitens bedeutet der „Kontakt zu Medien“ nicht, dass uns etwas an der ohnehin illegalen Herstellung oder Verbreitung von tierpornographischen Schriften (vgl. hierzu § 3 unserer Satzung) gelegen wäre oder an Anleitungen, wie man sich Tieren sexuell nähern kann. Wenn allerdings Medienschaffende, die sich mit der Thematik auseinandersetzen – wie teils schon geschehen – *mit* Zoophilen und nicht nur *über* sie sprechen wollen, so möchten wir das entsprechend unterstützen und als Verein ein offizielles Sprachrohr und Ansprechpartner sein.

Was drittens die „Unterstützung der Wissenschaft und Forschung“ anbelangt, möchten wir auf die Freiheit der Forschung verweisen (Art. 5 Abs. 3 GG). Wer auf dem Boden des Grundgesetzes steht, kann der Wissenschaft nicht vorschreiben, woran sie zu forschen und zu welchen Ergebnissen sie zu gelangen hat. Inbesondere ist sie nicht dazu da, um Behauptungen und Vorurteile in Stein zu meißeln – sondern um Aussagen über die Realität zu treffen. Und das möchten wir als Verein ausdrücklich unterstützen.

Wer darüber hinaus noch Fragen hat und an einem sachlichen Dialog mit uns interessiert ist, ist herzlich dazu eingeladen, uns per E-Mail zu kontaktieren.

Bei Nachrichten, die kein anderes Ziel verfolgen als uns persönlich zu beleidigen, behalten wir uns ausdrücklich das Recht vor, sie zusammen mit der Absenderadresse auf unserer Homepage zu veröffentlichen und ggf. zu kommentieren.