Nach Hass-Emails, Hass-Postkarten, Hass-Flyern und einer Demo geht der Psychoterror gegen die Vorsitzenden unseres Vereins in die nächste Runde: Etwa 20-30 Demonstranten fanden sich am heutigen Samstag zu einer „Mahnwache“ ein – auf einer privaten Zufahrt direkt vor seinem Haus! Einziges Ansinnen war offensichtlich, maximale Rufschädigung im persönlichen Umfeld zu erreichen. Nachbarn wurden mit der üblichen Rhetorik, den üblichen Unterstellungen und Lügen „aufgeklärt“. Ein Nachbar wurde sogar dazu aufgefordert, vor laufender Kamera von einer angebliche Vergewaltigung zu berichten. Wir prüfen derzeit, inwieweit dadurch Straftatsbestände erfüllt sind.
Zoophilie ist die partnerschaftliche Liebe zu Tieren, die sexuelle Kontakte beinhalten kann, aber nicht muss. Galten Zoophile früher praktisch ausnahmslos als geistig zurückgeblieben und gewalttätig, so konnte dieses Bild in der modernen empirischen Psychologie eindeutig widerlegt werden. Auch die Annahme, Tieren würde allein durch ein sexuelles Element beim Kontakt mit Menschen grundsätzlich Leid zugefügt, lässt sich weder schlüssig begründen, noch empirisch bestätigen. Im Gegenteil: „Beim Sexualkontakt mit einem zoophilen Besitzer könnten demnach auch sexuelle Bedürfnisse des Tieres kompensiert werden“, schreibt die Psychologin Andrea Beetz. Genau wie die Amtstierärztin des Landkreises Soest bei ihrer unangemeldeten Kontrolle, attestierte auch die Freie Universität Berlin bei einer gründlichen Untersuchung die beste körperliche und psychische Gesundheit der Hunde von Michael bzw. David. In vielleicht zwei bis drei Generation werden Zoophile und ihre Tiere sogar rechtmäßig heiraten können, prophezeit der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch.
Dass man den rechtsdrehenden Feinden einer offenen Gesellschaft weder mit Argumenten, noch mit Studien oder Gutachten beikommen kann, ist genauso bedauerlich wie vorhersagbar. Erschütternd ist allerdings, wie weit einzelne, radikalisierte Gruppen gehen, um eine sozial ohnehin schon ausgegrenzte Minderheit auch noch mundtot machen zu wollen. Auf Facebook wird inzwischen angekündigt, dass weitere solche Aktionen geplant sind. Rädelsführerin Sabine K.: „…jetzt ist schluß mit nettigkeiten!! dies war nicht die letzte aktion von uns. sondern die erste von bundesweit vielen GENEHMIGTEN!!!! zieht euch alle warm an… […] wer weiß, bei wem wir als nächstes vor der haustüre stehen und die nachbarschaft befragen UND aufklären. […] bald stehen wir auch vor deiner haustüre. mal sehen, wie „nett“ deine nachbarn sind. :-)“ Auf die Frage, ob es nur darum ginge, zu denunzieren und maximale Rufschädigung zu erreichen, antwortet sie schlicht mit einem „ja“.
Ziel der Aktion war keine eigentliche Demonstration gegen Zoophile. Das zeigt sich in der Geheimhaltung und an der geringen Anzahl der Teilnehmer, die allesamt aus dem engsten Umfeld der radikalisierten Zoophilengegnern kommen. Einziges Ziel war offensichtlich eine Art Überraschungsangriff auf Michael Kiok. Haupträdelsführerin Ulla S.: „In Welver (Wohnort von M.K.) ist heute eine Mahnwache veranstaltet worden. Diese Aktion ist unter strengster Geheimhaltung geplant worden, und super gut durchorganisiert worden. […] viele Menschen sind aufgeklärt worden, und waren wohl mehr als erstaunt, welch „netten Nachbar“ sie da haben!“
Die Botschaft ist so einfach wie menschenverachtend: Wer sich für ZETA engagiert, muss damit rechnen, dass die nächste Demo in seinem/ihrem Wohnort stattfindet. Faschistoider kann der Versuch, eine Minderheit zu denunzieren und mundtot zu machen, kaum sein.
Nachtrag 20.05.2012
Wie sehr sich durch blinden Eifer und Gruppendynamik ohnehin schon fanatisierte Menschen ihre wahre Fratze zeigen, kann man in diversen Facebookgruppen und Tierschutzforen nachlesen. Es dauerte nur wenige Stunden, bis die Schmähe gegen unseren Vorsitzenden im Netz weiterging. Als Überraschungsgast in dem Theater hat sich das katzen-forum eingefunden, in dem in einem Thread* mit aller Wonne auf Michael und den Verein eingedroschen wird. Dort wurde von einer Aktivistin, die an der „Demo“ beteiligt war, offen geschrieben „anschließend sind wir alle durch die kleine ortschaft, haben den leuten die wahrheit über diesen mann gesagt und ihn offen bloßgestellt.“ Anschließend wurde weiter skandiert, das Michael hoffentlich einen Spießrutenlauf erleben soll und darüber nachgedacht, dass unter den Zoophilen sicherlich auch labile Menschen seien und die „kostenschonend Selbstmord begehen“ mögen.
Einen ausführlichen Artikel zu der Hetze hat Frau Burger vom doggennetz geschrieben. In ihrem Artikel bringt sie ziemlich deutlich und vor allem aus der Sicht einer Nichtbetroffenen auf den Punkt, welch menschenverachtende Hatz hier passiert ist und noch passiert. Obwohl sie sich ausdrücklich von der Zoophilie distanziert, steht hier zu befürchten, dass auch sie übelste Nachrede erdulden muss. Denn das muss jeder, der mit Tierrechtsaktivisten zu tun hat, wissen: Wer nicht absolut linientreu die gleiche Meinung hat, ist ein Gegner. Für die Zoophiliegegner gibt es nur schwarz und weiß: Die „kranken Tierficker“ und die Gutmenschen. Dazwischen ist nichts.
Die wohl ehrlichsten Worte kommen in dem Zusammenhang von Carsten Thierfelder, dem Betreiber von bulldog-nachrichten.de. Er schreibt unverhohlen – und damit ehrlich – was Sinn und Zweck der Aktion war: „Zum Schluss eine Grußadresse an alle Tierschänder, Förderer, Publizisten, Psychologen und Mitläufer: Habt Ihr vor Euer Haus genug Platz für die menschliche Hilfe, die Euer Tieropfer herbeigerufen hat? Kann Euer Arbeitgeber uns alle bewirten? Glaubt mir, wir scheuen keine Universität, Klinik, Veterinäramt oder sonstigen Arbeitsplatz, wo Tierschänder arbeiten! Es REICHT! Wir wissen WER und WO Ihr seit!“ Damit ist offen bestätigt, was wir bereits geschrieben haben. Einziger Sinn dieser und womöglich weiterer Aktionen ist die systematische und nachhaltige Zerstörung persönlicher Umfelder und Existenzen. Es gehört schon eine Menge Chuzpe dazu, sich im gleichen Artikel erst darüber zu beschweren, dem Tierschutz würde rechtslastiges Verhalten vorgeworfen, um dann offen solche faschistoide Machenschaften zuzugeben.
*wurde heute gegen 17 Uhr gelöscht