Heute blicken wir auf ein ereignisreiche Woche zurück.
Am gestrigen Donnerstag zeigten wir zusammen mit E.F.A. („Equality For All“) im Berliner Kino „Babylon Mitte“ den Film „Coming soon“ vor interessierten Gästen, darunter Neugierige, Mutige und Journalisten. Zu der anschließenden Diskussion waren Vertreter von FDP, Grüne, Piratenpartei und PETA, Philosophen der Berliner Universitäten und zahlreiche Tierrechtler eingeladen worden, doch keiner war bereit gewesen, sich als Befürworter dieses Moralgesetzes dem Diskurs zu stellen. Bemerkenswert: Bei früheren Aufführungen des Films, als es nicht den konkreten Anlass eines drohenden Gesetzes gab, fand sich immer ein Vertreter für ein solches Verbot. Nun jedoch nicht, sodass wir ohne die Gegenseite auskommen mussten.
Ein Mitglied des Vereins hatte seinen Hund dabei, der während der Diskussion durch den Saal trabte und so gut wie jeden Anwesenden begrüßte, sodass sich alle davon überzeugen konnten, dass es ihm gut geht, er aufgeweckt und neugierig ist und keinerlei Verhaltensstörungen zeigt, wie Zoophiliegegner es gerne behaupten.
Die Diskussion war von interessierten, intelligenten und verständigen Fragen zum Thema geprägt und wir konnten darlegen, dass Zoophilie das Gegenteil von Zoosadismus ist, dass das geplante Gesetz auf Grund von Unterstellungen und Gerüchten entstanden ist und eine Minderheit dieser Gesellschaft, nämlich die Zoophilen, mit einem Federstrich zu Gesetzesbrechern diskriminert. Die anwesenden Pressevertreter nahmen diese für sie teilweise neuen Informationen interessiert auf.
Wir konnten in der Diskussion mit dem Publikum nebenbei beweisen, dass es möglich ist, über Zoophilie aufzuklären, ohne Tierpornographisches Material zu verbreiten.
Der Abend wird uns als ein sehr interessantes und erfolgreiches Ereignis in Erinnerung bleiben.
Am Freitag fand dann parallel zur Entscheidung des Bundesrates über die Tierschutznovelle die weltweit erste Demonstration gegen die Diskriminierung zoophiler Menschen statt. E.F.A. organisierte für uns einen schauspielerischen Blickfang, der das Interesse vieler Passanten weckte. Die Darbietung der Schauspieler war einsame Spitze. Sie spielten gegen die Situation und die Kälte mit bemerkenswertem Engagement an. Wir konnten viele der mitgebrachten Flyer verteilen und unser Anliegen auch den erschienenen Pressevertretern nahe bringen. Auch diese Aktion war neben ihrer historischen Einzigartigkeit ein voller Erfolg.
Leider wurde die Stimmung durch die Nachricht getrübt, dass der Bundesrat das neue Tierschutzgesetz nicht in den Vermittlungsausschuss überwiesen, sondern durchgewinkt hat. In Zukunft machen sich Tierbesamungstechniker und Tierärzte strafbar, wenn sie die zwangsweise Absamung und die künstliche Befruchtung eines Tieres erregt.
Unser nächster Schritt wird also sein, Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht einzulegen.